NIS2-Gap-Analyse 2025 – Wie Unternehmen ihre Sicherheitsstrategie jetzt anpassen müssen
Viele Unternehmen stehen weiterhin vor Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich der Meldewege und Prozessabläufe bei Cyberangriffen. Aktuell erfolgt die Meldung eines Sicherheitsvorfalls über das Melde- und Informationsportal des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nach vorheriger Registrierung. Vier Meldestellen stehen zur Auswahl:
- Meldestelle Allianz für Cybersicherheit
- Meldestelle Bund (§ 4 BSIG)
- Meldestelle Cyber-Sicherheitsnetzwerk
- Meldestelle KRITIS
Für meldepflichtige KRITIS-Betreiber, Anbieter digitaler Dienste, Telekommunikationsunternehmen oder andere betroffene Unternehmen gelten abweichende Meldewege, oft nur telefonisch oder per E-Mail. Die NIS2-Richtlinie wird hier ab Mitte des Jahres verbindliche Strukturen schaffen, die Meldeprozesse, Fristen und Inhalte klar definieren.
Mehr Unternehmen im Fokus der NIS2-Richtlinie
Durch neue Kriterien zur Unternehmensgröße, Mitarbeitendenanzahl und Umsatz steigt der Kreis der betroffenen Unternehmen erheblich. Die Anforderungen reichen von 24/7-IT-Überwachung über automatisierte Reaktionsmechanismen bis hin zur Integration physischer und personenbezogener Sicherheitsaspekte.
Eine aktuelle Studie der Veeam Software Group zeigt: 70 % der Unternehmen glauben, gut vorbereitet zu sein, tatsächlich erfüllen jedoch nur 37 % alle Anforderungen. Besonders veraltete Technologien, Budgetkürzungen und organisatorische Silos gelten als Haupthindernisse auf dem Weg zur NIS2-Compliance.
Backup und Recovery: Schwachstelle mit großem Risiko
87 % der Unternehmen berichten von Sicherheitsvorfällen, die durch NIS2-Maßnahmen vermeidbar gewesen wären. Nur 23 % haben fortgeschrittene Backup-Strategien implementiert. Securam Consulting unterstützt Unternehmen gezielt beim Aufbau robuster Backup- und Recovery-Maßnahmen inklusive unveränderlicher Backups und Wiederherstellungsplänen.
Cyberlage 2024: Zahlen, die alarmieren
Die Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz 2024“ zeigt: 81 % der Unternehmen waren Opfer von Cyberangriffen – ein Anstieg um 9 % gegenüber dem Vorjahr. Der Schaden: 266,6 Milliarden Euro. 65 % sehen ihre Existenz bedroht, während nur 53 % sich ausreichend vorbereitet fühlen.
Gap-Analyse: Startpunkt zur Umsetzung von NIS2
Eine fundierte Sicherheitsstrategie beginnt mit einer Gap-Analyse. Unternehmen müssen ihren Status quo transparent machen. Dabei müssen laut NIS2 auch physische und personenbezogene Risiken berücksichtigt werden.
Schlüsselfragen zur Analyse:
- Patchmanagement: Sind Systeme aktuell, Updates strukturiert geplant?
- Legacy-Systeme: Gibt es Altsysteme ohne Support? Wie wird Sicherheit gewährleistet?
- Zugriffsmanagement: Wo liegen kritische Daten? Sind Zugriffsrechte klar geregelt?
- Partnerzugriffe: Wie werden Zulieferer und externe Zugänge abgesichert?
- Notfallmanagement: Gibt es klare Zuständigkeiten auch außerhalb der Arbeitszeit?
- Dokumentation: Sind Prozesse dokumentiert und aktuell?
ISMS als Fundament für Compliance
Ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) bietet eine strukturierte Grundlage zur Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen gemäß ISO 27001. Es ermöglicht kontinuierliche Verbesserung, Erfolgskontrolle und Anpassungsfähigkeit an neue Sicherheitsanforderungen.
SOC und technologische Integration
Ein Security Operations Center (SOC) spielt eine zentrale Rolle bei der Einhaltung von NIS2. Es unterstützt bei Echtzeitanalyse, Bedrohungserkennung und automatisierten Reaktionen. Gleichzeitig müssen technische Maßnahmen nahtlos in Unternehmensprozesse integriert werden.
Krisenmanagement & Awareness
Effektive Notfallpläne müssen getestet und durch Tabletop-Trainings geschult werden. Mitarbeiterschulungen sind essenziell, um Sicherheitsbewusstsein zu schaffen. Gap-Analysen decken Qualifikationslücken auf und helfen, gezielte Schulungspläne zu entwickeln.
Fazit: Jetzt aktiv werden
Ob deutsche Unternehmen NIS2-konform sind, zeigt sich mit der Umsetzung der Richtlinie in den kommenden Monaten. Jetzt ist der Zeitpunkt für die strukturierte Vorbereitung. Gap-Analysen, ISMS und gezielte Schulungen sind die Grundlage für nachhaltige Sicherheit.
Nadine Eibel, SECURAM Consulting: „NIS2 erfordert ein Umdenken: Sicherheit ist kein Projekt, sondern ein dauerhafter Prozess. Nur wer jetzt handelt, bleibt resilient und zukunftsfähig.“
Weitere Informationen: Bitkom Studie Wirtschaftsschutz 2024
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