Web Application Firewall
Was ist eine Web Application Firewall (WAF)?
Eine Web Application Firewall (WAF) schützt Webanwendungen, indem sie den HTTP/HTTPS-Verkehr analysiert und potenziell schädliche Requests blockiert, bevor sie die Anwendung erreichen. Sie erkennt und verhindert typische Angriffsarten wie:
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SQL-Injection
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Cross-Site Scripting (XSS)
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Command Injection
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Zero-Day Exploits (über virtuelle Patches)
WAFs fungieren meist als Reverse Proxy oder API-Gateway und basieren auf einer Kombination aus Signaturerkennung, Verhaltensanalysen, Regelwerken (z. B. „Should-Not-Contain“) und Machine Learning, um legitime von schädlicher Nutzung zu unterscheiden.
Arten von WAFs
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Cloud-basierte WAFs (z. B. Cloudflare, AWS WAF): Skalierbar, einfach zu integrieren, DDoS-geschützt
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On-Premises-WAFs (z. B. ModSecurity, F5 BIG-IP): Anpassbar, tiefe Integration, hohe Kontrolle
Wichtige Funktionen
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Virtual Patching: Schützt vor Schwachstellen, bevor ein Fix eingespielt wird
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Bot-Management: Unterscheidet legitime Crawler von Scraping- oder Angriffsbots
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Rate Limiting & Geo-Fencing: Begrenzung verdächtiger Zugriffsmuster nach IP oder Region
Anwendung in der Praxis
Ein E-Commerce-Unternehmen schützt seine Produkt-API mit einer WAF. Nach auffälligem Traffic-Aufkommen erkennt die WAF automatisierte SQL-Injections in den Suchparametern. Die Angriffe werden blockiert, ohne dass Backend-Änderungen notwendig sind. Zusätzlich aktiviert das Sicherheitsteam Geo-Blocking für Regionen ohne legitimen Kundenverkehr und setzt Rate-Limits auf Login-Endpunkte zur Abwehr von Credential-Stuffing-Attacken.