Securam Consulting Logo

Das große IT-Security-Glossar

Definition:

Crimeware


Was ist Crimeware?

Crimeware ist eine Spezialform von Malware, die gezielt entwickelt wurde, um kriminelle Aktivitäten im digitalen Raum zu ermöglichen – etwa Datendiebstahl, Bankbetrug oder Identitätsmissbrauch. Sie wird oft kommerziell gehandelt oder als Crimeware-as-a-Service (CaaS) bereitgestellt.


Technischer Aufbau & Varianten

Crimeware besteht oft aus modularen Bausteinen:

  • Keylogger – erfassen Tastatureingaben (Passwörter, TANs etc.)

  • Formgrabber – lesen Eingabefelder in Browsern aus

  • Banking-Trojaner – manipulieren Onlinebanking-Sessions

  • Rootkits – verstecken Malware auf Systemebene

  • Dropper & Loader – bringen weitere Schadmodule nach

Kommunikation erfolgt meist über C&C-Server (Command & Control), die Befehle steuern und gestohlene Daten exfiltrieren.


Praxisrelevanz & Angriffsvektoren

Crimeware kommt häufig in folgenden Szenarien vor:

  • Spear-Phishing-Kampagnen mit präparierten Office-Dokumenten

  • Fake-Banking-Websites (Credential Harvesting)

  • Infostealer in Raubkopien / Cracks / Freeware

  • Exploit Kits auf kompromittierten Webseiten


Standards & Bedrohungsbezug

  • MITRE ATT&CK: T1056 (Keylogging), T1203 (Exploitation for Client Execution)

  • ISO/IEC 27035Incident Response

  • DORA / NIS-2 – Verpflichtung zur Angriffserkennung


Verwandte Begriffe


Beispiel

Bei einer Incident Response wurde festgestellt, dass gestohlene Admin-Zugangsdaten über ein Crimeware-Modul via Formgrabber gesammelt und in Echtzeit an eine russische C2-Infrastruktur übertragen wurden.