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Definition:

Brute-Force-Angriff


Was ist ein Brute-Force-Angriff?

Ein Brute-Force-Angriff ist eine Angriffsmethode, bei der Passwörter oder kryptografische Schlüssel systematisch durch Ausprobieren ermittelt werden. Der Angreifer testet automatisiert Millionen von Kombinationen – bis die richtige gefunden ist.


Varianten & Technik

Typische Varianten:

  • Standard-Brute-Force: alle möglichen Zeichenfolgen nacheinander

  • Dictionary-Attack: Verwendung einer Liste häufiger Passwörter

  • Hybrid-Attacke: Dictionary + Variationen (z. B. „Passwort123“)

  • Rainbow Tables: vorgefertigte Hash-Wert-Listen zur Umgehung von Hash-Prüfungen

Tools: Hydra, John the Ripper, Hashcat

Begünstigende Faktoren:

  • kurze oder einfache Passwörter

  • fehlende Lockout-Mechanismen

  • keine Zwei-Faktor-Authentifizierung


Bedeutung für Unternehmen

Brute-Force-Angriffe sind einfach durchzuführen, schwer zu erkennen und äußerst wirkungsvoll bei ungeschützten Login-Systemen. Besonders betroffen:

  • öffentliche Webportale

  • VPN-Zugänge

  • Admin-Backends

  • E-Mail-Systeme


Schutzmaßnahmen & Compliance

  • Account-Lockout nach x Fehlversuchen

  • Captchas bei Login-Versuchen

  • MFA (z. B. TOTP oder Hardware-Token)

  • sichere Passwortvorgaben (nach NIST SP 800-63B)

  • regelmäßige Auswertung von Logdaten und Anmeldeversuchen


Verwandte Begriffe

  • Credential Stuffing

  • Passwort-Policy

  • MFA

  • Phishing

  • Account Takeover


Beispiel

Ein Online-Shop wurde durch Brute-Force auf Kundenkonten kompromittiert. Die Ursache: einfache Passwörter wie „Sommer2023“ und kein Lockout-System – über 10.000 Accounts betroffen.