Attack Surface
Was ist Attack Surface?
Die Attack Surface (Angriffsfläche) eines IT-Systems umfasst alle potenziellen Zugriffspunkte, über die ein Angreifer in das System eindringen könnte. Dazu zählen Netzwerkschnittstellen, offene Ports, APIs, Benutzeroberflächen, externe Integrationen sowie physische oder drahtlose Zugänge. Eine große Angriffsfläche erhöht die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Angriffe – besonders in komplexen, vernetzten Umgebungen.
Technischer Hintergrund / Aufbau / Varianten
Die Angriffsfläche unterteilt sich typischerweise in:
-
Network Attack Surface: Offene Ports, Protokolle, öffentliche Dienste
-
Software Attack Surface: Schwachstellen in Anwendungen, APIs, Webservices
-
Human Attack Surface: Phishing, Social Engineering, unsichere Passwörter
Tools zur Analyse der Attack Surface (z. B. Nmap, OWASP ASVS, Attack Surface Management Plattformen) helfen bei der Sichtbarmachung von Risiken.
Anwendungsbezug / Relevanz in der Praxis
Eine Reduzierung der Angriffsfläche gehört zu den wichtigsten Prinzipien der IT-Sicherheit. Unternehmen erreichen dies durch:
-
Abschalten ungenutzter Dienste
-
Netzwerksegmentierung
-
Firewalls und Application Gateways
-
regelmäßige Penetrationstests
Verbindung zu Richtlinien, Standards oder Bedrohungen
Angriffsflächenanalyse ist Teil vieler Normen, u. a.:
-
ISO 27001 (Anhang A.12 & A.13)
-
NIS-2 – Sicherheitsanforderungen für Betreiber kritischer Dienste
-
OWASP Top 10 – viele Einträge resultieren aus unkontrollierten Angriffsflächen
Verwandte Begriffe
-
Penetrationstest
-
Firewall
-
API Security
Beispiel / Risiken bei Missachtung
Ein vergessener, nicht gepatchter Admin-Port eines veralteten Webservers kann für Angreifer ein Einstiegspunkt sein – etwa über Remote Code Execution (RCE).