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Definition:

Virtualization Security


Was ist Virtualization Security?

Virtualization Security beschreibt Schutzmaßnahmen zur Absicherung virtualisierter Infrastrukturen und virtueller Maschinen (VMs). In modernen IT-Umgebungen, insbesondere in Rechenzentren und Cloud-Architekturen, ist Virtualisierung essenziell – und mit ihr entstehen spezifische Angriffsflächen.

Typische Sicherheitsmaßnahmen:

  • Hypervisor-Härtung: Reduktion der Angriffsfläche durch Deaktivierung unnötiger Services und Einsatz signierter Treiber

  • Isolierte Management-Netzwerke: Trennung administrativer Zugriffskanäle von Produktivdatenverkehr

  • VM-Sandboxing: Isolation von VMs zur Risikominimierung bei Kompromittierung

  • Mikrosegmentierung: Feingranulare Netzwerksegmentierung auf VM-Ebene mit restriktiven Richtlinien

  • Virtual Machine Introspection (VMI): Monitoring aus Sicht des Hypervisors zur Erkennung von Angriffen oder Malware außerhalb des VM-Kontexts

  • Virtuelle Sicherheitsappliances: z. B. vFirewalls, IDS/IPS auf Hypervisor- oder vSwitch-Ebene

  • Gold Images: Sichere, standardisierte VM-Templates zur Minimierung von Konfigurationsabweichungen


Anwendung in der Praxis

Ein Finanzdienstleister betreibt geschäftskritische Anwendungen in einer privaten Cloud mit VMware ESXi. Zur Absicherung der Virtualisierungsplattform wird der Zugriff auf den vSphere-Hypervisor durch ein separates Management-VLAN und MFA geschützt. Die virtuellen Maschinen basieren auf gehärteten Gold Images und werden durch Mikrosegmentierung in sicherheitsrelevante Gruppen unterteilt. Zusätzlich wird Virtual Machine Introspection genutzt, um das Verhalten von VMs aus Hypervisor-Sicht zu analysieren und Anomalien wie Zero-Day-Exploits oder Malware-Prozesse frühzeitig zu identifizieren.


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