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Backdoor


Was ist eine Backdoor?

Eine Backdoor ist ein versteckter Zugangspunkt in einem IT-System, der es ermöglicht, unter Umgehung normaler Sicherheitsmechanismen auf Systeme oder Daten zuzugreifen.
Backdoors gelten als eines der gefährlichsten Elemente moderner Cyberangriffe – weil sie unsichtbar, dauerhaft und oft fernsteuerbar sind.


Technischer Hintergrund

Backdoors entstehen auf verschiedenen Wegen:

  • Malware-gesteuert: durch Trojaner, Rootkits, Remote Access Tools (RATs)

  • unabsichtlich: z. B. durch falsch konfigurierte Admin-Schnittstellen

  • absichtlich: von Entwicklern hinterlegte Debug-Zugänge, Hardcoded Credentials, manipulierte API-Keys

Typische Merkmale:

  • verborgene Ports oder Endpunkte

  • keine oder schwache Authentifizierung

  • persistenter Zugriff auch nach Reboots


Bedeutung in der Praxis

Ein kompromittiertes System mit Backdoor kann über Wochen unbemerkt ausspioniert werden. Besonders in KRITIS-Umgebungen, Cloud-Systemen und DevOps-Pipelines führen Backdoors zu:

  • Datenexfiltration

  • Credential Theft

  • Manipulation von Systemzuständen

  • Supply-Chain-Angriffen (z. B. durch manipulierte Updates)


Relevanz für Compliance & Standards

  • ISO 27001 – A.12.6 fordert Maßnahmen gegen Malware & unerwünschte Software

  • NIS-2 verlangt die Sicherstellung von Systemintegrität

  • BSI IT-Grundschutz empfiehlt regelmäßige Integritätsprüfungen (SYS.2)


Verwandte Begriffe

  • Remote Access Tool (RAT)

  • Exploit

  • Credential Stuffing

  • API Security

  • Malware Persistenz


Beispiel aus der Praxis

Ein Hidden Shell-Zugang in einer Testversion einer Webanwendung blieb auch nach Produktivgang erhalten – inklusive Root-Rechten.
Angreifer nutzten ihn, um wochenlang Bewegungsdaten und Zahlungsinformationen unbemerkt zu exfiltrieren.