VoIP Audit
Was ist ein VoIP Audit?
Ein VoIP Audit (Voice-over-IP-Audit) ist eine sicherheitsfokussierte Überprüfung der VoIP-Infrastruktur eines Unternehmens. Ziel ist es, Schwachstellen in Protokollen, Konfigurationen und Komponenten zu identifizieren, die für Sprachkommunikation über IP-basierte Netzwerke eingesetzt werden.
Was wird analysiert?
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Protokolle:
– SIP, H.323, RTP/RTCP, SDP
– Prüfung auf SIP-Flooding, RTP-Injection, Call Hijacking, Call Interception -
Verschlüsselung & Authentifizierung:
– Einsatz von SRTP (Secure RTP) für Medienströme
– TLS für sichere SIP-Signalisierung
– Client-Zertifikate und sichere Passwörter -
Infrastrukturkomponenten:
– Session Border Controller (SBC)
– VoIP-Firewalls, NAT-Traversal, Proxys
– Cisco UCM, Asterisk, FreePBX: Prüfung auf Default-Credentials, Versionsstand, Patch-Level -
Sicherheitsfunktionen:
– Logging, Monitoring, Intrusion Detection für VoIP
– VoIP-spezifische SIEM-Regeln
– Netzwerksegmentierung für Sprach- vs. Datenverkehr
Anwendung in der Praxis
Im Rahmen eines VoIP-Audits bei einem mittelständischen Unternehmen wurde festgestellt, dass RTP-Streams unverschlüsselt übertragen wurden und SIP-Signalisierung via UDP ohne TLS erfolgte. Angreifer konnten über ein manipuliertes Softphone RTP-Injection betreiben, um Sprachdaten zu manipulieren. Das Audit führte zur Einführung von SRTP, der Abschaltung von SIP über UDP und der Durchsetzung starker Authentifizierung für Endgeräte. Zusätzlich wurden VoIP-spezifische IDS-Regeln in das zentrale SIEM-System eingebunden.