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Das große IT-Security-Glossar

Definition:

Kubernetes Security


Was ist Kubernetes Security?

Kubernetes Security bezeichnet den Schutz von Container-Orchestrierungsplattformen – insbesondere Kubernetes-Clusters – vor internen und externen Bedrohungen. Da Kubernetes häufig produktive, containerisierte Anwendungen verwaltet, stellt die Absicherung von Master- und Worker-Komponenten, APIs, Pods und Netzwerken einen kritischen Aspekt der IT-Sicherheit dar. Eine falsch konfigurierte Kubernetes-Umgebung kann Angreifern Root-Zugriff, lateral movement oder unautorisierten Datenzugriff ermöglichen.

Kubernetes-Sicherheit erfordert ein ganzheitliches Verständnis der Infrastruktur, starke Zugriffskontrollen, Netzwerkisolierung und kontinuierliche Überwachung, um Sicherheitsvorfälle zu vermeiden und Compliance-Anforderungen gerecht zu werden.

Technischer Aufbau & Varianten

Kernkomponenten zur Absicherung:

  • API-Server-Schutz: TLS-Verschlüsselung, Authentifizierungs- und Autorisierungsmechanismen (RBAC, ABAC)

  • etcd-Datenbank: TLS, Zugriffsbeschränkungen, Verschlüsselung at-rest

  • Kubelet-Absicherung: Zertifikatbasierte Authentifizierung, Port-Restriktion

  • Admission Controller: PodSecurityAdmission, OPA/Gatekeeper

  • Audit Logging: Zentrale Protokollierung von API-Aktivitäten

Sicherheitsmaßnahmen auf Pod-Ebene:

  • PodSecurityPolicies (veraltet) oder PodSecurity Admission

  • Verwendung von Security Contexts (z. B. runAsNonRoot)

  • Netzwerkpolicies mit Tools wie Calico, Cilium

Absicherung der Images:

  • Trusted Registries & Image-Signierung

  • Container Image Scanning (z. B. Trivy, Clair, Harbor)

  • Vermeidung von root-Containern

Monitoring & Runtime-Protection:

  • Tools wie Falco, Prometheus, OpenTelemetry

  • Intrusion Detection durch Runtime-Monitoring

  • Alerting über SIEM-Integration (z. B. Elastic Stack, Splunk)

Relevanz in der Praxis

Unternehmen setzen Kubernetes-Sicherheit ein, um:

  • Angriffe auf Produktionscluster zu verhindern

  • Zero-Trust-Prinzipien auf Container-Ebene umzusetzen

  • Compliance-Anforderungen (ISO 27001, SOC 2, PCI DSS) zu erfüllen

  • DevSecOps-Konzepte in CI/CD-Pipelines zu integrieren

Kubernetes ermöglicht bei richtigem Einsatz Security by Design:

  • Trennung von Mandanten (Namespaces)

  • Least Privilege-Zugriff über Service Accounts

  • Secrets-Management mit HashiCorp Vault oder Kubernetes Secrets

Standards & regulatorische Anforderungen

  • CIS Kubernetes Benchmark

  • NIST SP 800-190 (Application Container Security Guide)

  • ISO 27001: Absicherung containerisierter Systeme

  • SOC 2 / PCI DSS: Logging, Authentifizierung, Zugriffskontrolle

  • BSI Kubernetes-Sicherheitschecklisten

Verwandte Begriffe

Beispiel aus der Praxis

Ein FinTech-Unternehmen betreibt seine gesamte Backend-Infrastruktur in Kubernetes. Um regulatorische Anforderungen der BaFin und DSGVO zu erfüllen, implementierte es Network Policies mit Calico, richtete rollenbasierte Zugriffe für Entwickler ein und verwendete Trivy zum automatisierten Scanning neuer Container-Images. Regelmäßige Penetrationstests und Policies für Signierung und Validierung von Images wurden in den GitOps-Workflow integriert.