Securam Consulting Logo

Das große IT-Security-Glossar

Definition:

Aktive Reaktion (IDS)


Ein Intrusion Detection System (IDS) mit aktiver Reaktion geht über das bloße Erkennen von Angriffen hinaus: Es initiiert automatisiert Gegenmaßnahmen, sobald ein sicherheitsrelevantes Ereignis erkannt wird. Damit unterscheidet es sich von passiven IDS-Systemen, die Angriffe lediglich protokollieren.

Solche aktiven Maßnahmen können das Blockieren von IP-Adressen, das Trennen kompromittierter Sitzungen, das Anpassen von Firewall-Regeln oder die dynamische Neukonfiguration von Netzwerkkomponenten umfassen. Oft arbeiten aktive IDS-Systeme mit einem SIEM-System oder einer SOAR-Plattform zusammen, um Reaktionen zu koordinieren.

Eine Herausforderung liegt in der Balance zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit: Während eine schnelle Reaktion notwendig ist, um Angreifer zu stoppen, müssen False Positives unbedingt vermieden werden – etwa durch die Definition von Eskalationsregeln und Whitelists.

Aktive IDS-Systeme sind besonders wichtig in stark digitalisierten Infrastrukturen, z. B. in KRITIS-Umgebungen oder bei Unternehmen, die strenge Vorgaben nach NIS-2, ISO 27001 oder dem BSI IT-Grundschutz erfüllen müssen. Sie tragen entscheidend dazu bei, Angriffsflächen zu verkleinern und Response-Zeiten im Ernstfall zu minimieren.