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Globale Risikoeinschätzung 2025: Explosive Zunahme von IT- und Cyberbedrohungen

strategisches Risikomanagement
Cyber-Risiken sind 2024 die größte Bedrohung für Unternehmen. Die jüngsten Angriffe auf VW und CrowdStrike zeigen, wie verwundbar selbst große Konzerne sind. Wer frühzeitig in IT-Sicherheit investiert, schützt Daten und Wettbewerbsfähigkeit.

geschrieben von Anette Hollenbach

16.01.2025

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Strategisches Risikomanagement 2024 – Wie Unternehmen sich gegen moderne Bedrohungen wappnen

Cyberangriffe, Naturkatastrophen, unterbrochene Lieferketten und geopolitische Unsicherheiten: Der Allianz Risk Barometer 2024 macht deutlich, dass strategisches Risikomanagement heute einen festen Platz in der Unternehmensführung einnehmen muss. Die zunehmende Komplexität globaler Risiken verlangt nach systematischen und durchdachten Maßnahmen, um die Handlungsfähigkeit in Krisensituationen zu sichern.

Cybervorfälle als dominierende Bedrohung

Cyberrisiken bleiben auch 2024 das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko. 38 Prozent der befragten Unternehmen sehen hierin die größte Bedrohung. Besonders gefährlich sind Datenpannen und gezielte Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Der Hackerangriff auf Volkswagen im Dezember 2024 zeigte, wie gravierend die Folgen ausfallen können: Bewegungsdaten von rund 800.000 E-Fahrzeugen und interne Entwicklungsunterlagen wurden veröffentlicht. Der Imageschaden und die wirtschaftlichen Folgen sind immens.

Auch der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 verdeutlichte die Abhängigkeit von zentralen IT-Dienstleistern. Ein fehlerhaftes Update sorgte weltweit für Störungen in Krankenhäusern, Fluggesellschaften und Behörden. Strategisches Risikomanagement hilft, solche Abhängigkeiten zu identifizieren, technische Redundanzen aufzubauen und Wiederanlaufstrategien zu entwickeln.

Unterbrechungen in Lieferketten nehmen zu

Unternehmensstillstand ist ein weiteres zentrales Risiko. Betriebsunterbrechungen rangieren auf Platz zwei im Ranking des Allianz Risk Barometers. Ursachen sind neben Cyberangriffen auch physische Ereignisse wie Brückeneinstürze oder geopolitische Spannungen. So legte etwa der Einsturz der Francis Scott Key Bridge in den USA große Teile des Schwerlastverkehrs lahm. Auch die Huthi-Angriffe im Roten Meer sorgten für Verzögerungen im Welthandel.

Eine Analyse von Circular Republic zeigt: Lieferketten werden im Durchschnitt alle 1,4 Jahre durch schwere Disruptionen beeinträchtigt – mit wirtschaftlichen Schäden von bis zu zehn Prozent der Produktkosten. Strategisches Risikomanagement unterstützt Unternehmen dabei, solche Abhängigkeiten frühzeitig zu erkennen und Notfallpläne zu implementieren.

Klimawandel als wachsendes Risiko

Das Jahr 2024 gilt als das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Unwetter, Überschwemmungen und Hitzewellen nehmen zu. Diese Naturereignisse wirken sich nicht nur physisch aus – auch digitale Infrastrukturen sind betroffen. Stromausfälle, beschädigte Rechenzentren und instabile Kommunikationsnetze gefährden den Betrieb ganzer Organisationen.

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherer verursachten allein die Hochwasser in Süddeutschland Schäden von über zwei Milliarden Euro. Strategisches Risikomanagement hilft Unternehmen dabei, wetterbedingte Szenarien zu analysieren und ihre Resilienz zu stärken – etwa durch Standortanalysen, Notfallkommunikation und versicherungstechnische Absicherung.

Wachsende Anforderungen durch Gesetzesänderungen

2024 ist geprägt von einem Anstieg regulatorischer Anforderungen. Insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, Künstlichen Intelligenz und Informationssicherheit entstehen neue Verpflichtungen für Unternehmen. Dazu kommen geopolitische Spannungen und neue Handelsbeschränkungen, die das operative Umfeld zusätzlich erschweren.

Strategisches Risikomanagement muss daher nicht nur technische und wirtschaftliche Risiken abdecken, sondern auch rechtliche Entwicklungen kontinuierlich einbeziehen. Unternehmen, die hier frühzeitig Transparenz schaffen, können Strafen vermeiden und Wettbewerbsvorteile erzielen.

Unterschiedliche Risikowahrnehmung bei KMU und Großkonzernen

Während große Konzerne globale Risiken wie Cybersecurity oder politische Instabilität priorisieren, stehen bei kleinen und mittleren Unternehmen oft Personalengpässe oder regionale Herausforderungen im Vordergrund. Dennoch erkennen auch KMU zunehmend die Relevanz übergreifender Bedrohungen.

Strategisches Risikomanagement bietet für beide Unternehmensgrößen praktikable Ansätze: Für Großunternehmen über umfassende Governance-Strukturen und Risikoportfolios, für kleinere Firmen über pragmatische Maßnahmen, Frühwarnsysteme und gezielte Prozesssicherheit.

Governance und Compliance als Erfolgsfaktor

Ein effektives Risikomanagement basiert immer auf klaren Zuständigkeiten, dokumentierten Prozessen und regelmäßiger Überprüfung. Compliance-Strukturen, die die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben sicherstellen, sind ein fester Bestandteil. Governance legt fest, wie Entscheidungen getroffen und kontrolliert werden – eine solide Grundlage für jede resiliente Organisation.

Unternehmen, die strategisches Risikomanagement mit Governance und Compliance verzahnen, minimieren nicht nur operative Risiken, sondern steigern auch das Vertrauen von Partnern, Kunden und Investoren.

Fazit: Strategisches Risikomanagement ist unverzichtbar

Der Allianz Risk Barometer 2024 macht deutlich: Unternehmen müssen heute mehr denn je Risiken strukturiert erkennen, bewerten und steuern. Strategisches Risikomanagement ist dabei kein isolierter Prozess, sondern ein integraler Bestandteil moderner Unternehmensführung.

Ob durch Technologie, Schulung oder organisatorische Maßnahmen – wer heute investiert, sichert sich morgen Stabilität, Vertrauen und Wettbewerbsvorteile.

Weitere Informationen:
Allianz Risk Barometer 2024

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