Warum eine fundierte NIS-2 GAP-Analyse einen Unterschied macht?
Das Jahr 2025 markiert einen Wendepunkt für Unternehmen, die in sicherheitskritischen Sektoren tätig sind. Mit der NIS-2-Richtlinie hat die Europäische Union ihre Anforderungen an Cybersicherheit deutlich verschärft. Doch obwohl die Umsetzungsfrist im Oktober 2024 verstrichen ist, fehlt es in Deutschland weiterhin an einem nationalen Gesetz. Die Folge: Rechtsunsicherheit trifft auf operative Unsicherheit – insbesondere bei Unternehmen, die nicht wissen, ob und wie sie betroffen sind.
Was bedeutet NIS-2 2025 konkret für Unternehmen?
Auch ohne formelle Umsetzung in deutsches Recht ist klar, welche Anforderungen auf Organisationen zukommen. Die Richtlinie gilt für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden oder 10 Millionen Euro Umsatz – sofern sie in einem der definierten kritischen Sektoren tätig sind. Das betrifft nicht nur Energieversorger oder Rechenzentrumsbetreiber, sondern auch IT-Dienstleister, produzierende Industrie, Forschungseinrichtungen oder Post- und Kurierdienste.
Mit NIS-2 2025 wird Informationssicherheit zur Pflicht. Unternehmen müssen Maßnahmen zum Risikomanagement umsetzen, ihre IT-Sicherheit dokumentieren, Cybervorfälle fristgerecht melden und auch ihre Lieferketten absichern. Verstöße können empfindliche Sanktionen nach sich ziehen. Doch vielen fehlt der Überblick, wo sie aktuell stehen und wie groß die Lücke zur NIS-2-Konformität wirklich ist.
Worin liegt der Wert einer NIS-2 GAP-Analyse?
Eine GAP-Analyse schafft Transparenz. Sie vergleicht den Status quo eines Unternehmens mit den Anforderungen der Richtlinie – systematisch, nachvollziehbar und strukturiert. Das Ziel: aufzeigen, welche technischen, organisatorischen oder prozessualen Lücken bestehen. Dabei geht es nicht um reine Checklisten, sondern um echte Bewertungskompetenz – in der Tiefe und mit Branchenverständnis.
Die Erfahrung zeigt: Häufig fehlen dokumentierte Sicherheitskonzepte, etablierte Meldeprozesse oder Verantwortlichkeiten. Selbst große Organisationen arbeiten mit fragmentierten Systemlandschaften, in denen IT-Sicherheit zwar mitgedacht, aber nicht durchgängig gesteuert wird. Genau hier setzt eine professionelle NIS-2 GAP-Analyse an.
Deutschland zögert – sollten Unternehmen jetzt handeln?
Der gesetzgeberische Stillstand in Berlin darf nicht als Grund zur Untätigkeit missverstanden werden. Die EU hat Vertragsverletzungsverfahren gegen 23 Mitgliedsstaaten eingeleitet – darunter auch Deutschland. Zwar arbeitet das Bundesinnenministerium laut Medienberichten an einem „100-Tage-Plan“ für die zügige Umsetzung, doch bis zur Verabschiedung dürfte es noch Monate dauern.
Unternehmen, die sich jetzt vorbereiten, verschaffen sich einen klaren Vorteil: Sie können Maßnahmen gezielt priorisieren, externe Ressourcen rechtzeitig einplanen und vermeiden teure Schnellschüsse unter Zeitdruck. Eine GAP-Analyse ist dabei der erste sinnvolle Schritt, um regulatorische und technische Anforderungen in Einklang zu bringen.
Praxisbeispiel: Vom Blindflug zur strukturierten Roadmap
Ein mittelständischer Managed-Service-Provider mit 90 Mitarbeitenden stand Anfang 2025 vor genau dieser Herausforderung: „Wir wissen, dass wir betroffen sind, aber wir wissen nicht, wie sehr.“ Im Rahmen der Analyse wurde deutlich: Es fehlte an zentralen Sicherheitsprozessen, einer strukturierten Risikobewertung und einer klaren Governance für IT-Sicherheitsvorfälle. Innerhalb von acht Wochen entstand aus der GAP-Analyse eine tragfähige Roadmap: ISMS-Aufbau nach ISO 27001, Integration eines SIEM-Systems, Etablierung eines internen Notfallteams. Heute arbeitet das Unternehmen mit einem dokumentierten Sicherheitskonzept, revisionssicher und zukunftsfähig.
Was zeichnet eine gute NIS-2 GAP-Analyse aus?
Eine brauchbare GAP-Analyse erkennt man daran, dass sie nicht bei der Zustandsbeschreibung stehen bleibt. Sie liefert:
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eine realistische Einschätzung des NIS-2-Reifegrads,
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verständliche Handlungsempfehlungen,
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eine fundierte Priorisierung der Maßnahmen,
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eine belastbare Basis für weitere Budgetierung und Umsetzung.
Wichtig: Eine solche Analyse muss interdisziplinär gedacht sein. IT, Compliance, Datenschutz und Geschäftsführung müssen gleichermaßen einbezogen werden. Denn NIS-2 betrifft nicht nur Technik – es betrifft Strukturen, Prozesse und Verantwortung.
Fazit: Strategische Weitsicht schlägt regulatorisches Zögern
NIS-2 2025 ist nicht mehr nur ein europäisches Thema – es ist längst operative Realität für viele Unternehmen in Deutschland. Auch wenn das nationale Gesetz noch auf sich warten lässt, sollten Organisationen jetzt handeln. Eine professionelle NIS-2 GAP-Analyse ist dabei der zentrale Hebel: Sie schafft Klarheit, zeigt Handlungsfelder und unterstützt Entscheider dabei, aus Unsicherheit strukturierte Planung zu machen.
weiterführende Links
BSI – NIS-2 regulierte Unternehmen
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