NIS-2 Compliance 2025 – Warum Unternehmen jetzt handeln müssen
Die Umsetzung der nis-2 compliance stellt viele deutsche Unternehmen weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Eine aktuelle Studie des Backup- und Recovery-Spezialisten Veeam zeigt: Während sich 70 Prozent der befragten Firmen als gut vorbereitet einschätzen, erfüllen lediglich 37 Prozent tatsächlich alle Anforderungen. Diese Diskrepanz zwischen Selbstbild und Realität weist auf grundlegende Mängel in der Cybersecurity-Strategie und IT-Sicherheitskultur hin – vor allem bei kritischen Infrastrukturen.
Selbsteinschätzung kontra Realität: Die gefährliche Lücke
Die Zahlen sind alarmierend: 87 Prozent der Unternehmen berichteten in den letzten zwölf Monaten von mindestens einem Sicherheitsvorfall, der durch Umsetzung der NIS-2-Richtlinie vermeidbar gewesen wäre. Bei 38 Prozent waren es sogar drei bis vier Vorfälle. Noch schwerwiegender ist, dass 57 Prozent dieser Vorfälle als höchst kritisch eingestuft wurden. Die Bedrohungslage ist also real – und zeigt, wie dringend strukturelle und technische Verbesserungen erforderlich sind.
Darüber hinaus offenbaren die Studienergebnisse ein weiteres Problem: Viele Unternehmen haben kein vollständiges Bild ihrer eigenen IT-Landschaft und damit auch keinen klaren Überblick über Schwachstellen und Risiken. Diese Informationslücken machen es schwierig, geeignete Schutzmaßnahmen zielgerichtet zu planen und umzusetzen. Genau hier setzt nis-2 compliance an – als Rahmenwerk für systematische, kontinuierliche Verbesserung.
Fehlende Investitionen trotz wachsender Risiken
Ein zentrales Problem bleibt die Finanzierung. Seit der Veröffentlichung der NIS-2-Richtlinie im Januar 2023 wurden die IT-Sicherheitsbudgets in 44 Prozent der befragten Unternehmen gekürzt. Weitere 22 Prozent meldeten keine Veränderung. Diese Entwicklungen lassen darauf schließen, dass viele Führungsebenen Cyber-Resilienz noch immer nicht als geschäftskritischen Faktor betrachten. Dabei ist nis-2 compliance keine freiwillige Option – sondern eine gesetzliche Pflicht und ein Wettbewerbsfaktor.
Besonders besorgniserregend ist, dass gerade mittlere Unternehmen, die oft nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, in dieser Entwicklung zurückzufallen drohen. Ohne gezielte Förderung und strategisches Vorgehen steigt das Risiko für wirtschaftliche Schäden und regulatorische Konsequenzen erheblich. Eine professionelle Begleitung durch externe Berater kann hier den entscheidenden Unterschied machen.
Technologische Schulden und organisatorische Silos
Zu den meistgenannten Hindernissen bei der Umsetzung zählen veraltete Technologien (26 Prozent), fehlende finanzielle Ressourcen (24 Prozent) und organisatorische Silos (23 Prozent). Viele Unternehmen operieren mit über Jahre gewachsenen IT-Strukturen, die den heutigen Anforderungen an Cybersicherheit nicht mehr gerecht werden. Hinzu kommt mangelnde Abstimmung zwischen Abteilungen, was schnelle Reaktionen auf Sicherheitsbedrohungen deutlich erschwert.
Effektive nis-2 compliance verlangt jedoch ein ganzheitliches, vernetztes Sicherheitsdenken. Es reicht nicht aus, einzelne Maßnahmen umzusetzen – erforderlich ist ein übergreifendes Konzept, das technische, organisatorische und rechtliche Anforderungen gleichermaßen berücksichtigt und in bestehende Managementsysteme integriert wird.
NIS-2 als Gamechanger für das C-Level
Die Richtlinie verlagert die Verantwortung für Cybersicherheit auf die höchste Managementebene. Geschäftsführer und Vorstände können künftig persönlich haftbar gemacht werden. Trotzdem glauben nur 51 Prozent der Unternehmen, dass die NIS-2 ihre Resilienz gegen Ransomware-Angriffe stärken wird – international der niedrigste Wert. 14 Prozent befürchten sogar eine Verschlechterung ihrer Sicherheitslage.
Diese Zurückhaltung ist riskant: Wer nicht investiert, gefährdet nicht nur den Geschäftsbetrieb, sondern auch das Vertrauen von Partnern und Kunden. In einem zunehmend digitalisierten Umfeld wird die Fähigkeit, mit Vorfällen professionell umzugehen, zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Sieben Gründe, warum NIS-2 Compliance jetzt Priorität haben muss
- Verbindliche Einhaltung gesetzlicher Vorgaben – inklusive persönlicher Haftung der Geschäftsführung
- Signifikante Verbesserung der IT-Sicherheitsarchitektur und Reaktionsfähigkeit
- Minimierung finanzieller Schäden durch Cybervorfälle, Datenverluste oder Produktionsausfälle
- Stärkung der Kundenbindung durch nachweislich sichere Prozesse
- Förderung eines unternehmensweiten Sicherheitsbewusstseins
- Reputation und Markenwert schützen durch professionelle Sicherheitsstandards
- Erleichterte internationale Geschäftstätigkeit dank harmonisierter EU-Standards
Timeline zur Umsetzung – der Fahrplan für Unternehmen
- Dezember 2022: Verabschiedung der NIS-2-Richtlinie durch das EU-Parlament
- Frühjahr 2023: Beginn der nationalen Gesetzgebungsprozesse in den Mitgliedsstaaten
- März 2024: Einbringung des deutschen Umsetzungsgesetzes in den Bundestag
- Oktober 2024: EU-weite Umsetzungsfrist endet
- März 2025: Voraussichtliches Inkrafttreten des NIS-2-Gesetzes in Deutschland
Praxisempfehlungen für betroffene Unternehmen
- Durchführung einer GAP-Analyse zur Feststellung bestehender Schwachstellen
- Aufbau eines strukturierten Risikomanagements für IT-Systeme
- Einführung von Sicherheitsrichtlinien, Zugriffskontrollen und Notfallplänen
- Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden und Sensibilisierung für Cyberrisiken
- Implementierung von Reporting-Prozessen und Meldepflichten
- Dokumentation der Maßnahmen zur Erfüllung der Nachweispflichten gegenüber Behörden
Fazit: NIS-2 Compliance ist Pflicht und Chance zugleich
Die Studie von Veeam bringt es auf den Punkt: Unternehmen stehen unter Zugzwang. Wer die Vorgaben unterschätzt, riskiert Strafen, Ausfallzeiten und Imageverluste. Wer dagegen frühzeitig auf nis-2 compliance setzt, stärkt die eigene Widerstandsfähigkeit und schafft Vertrauen bei Partnern, Kunden und Behörden. Die Umsetzung der Richtlinie ist kein Bürokratiemonster – sondern ein strategischer Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit.
Weitere Informationen: Veeam Compliance-Studie 2024
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